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ARNSHAUGK VERLAG
Weltwitzer Weg 8 · 07806 Neustadt an der Orla
Tel. 036481 / 279264 · ePost:

»Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt;
und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt.«
(Otto von Bismarck)

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Bräuninger, Werner: Eine bleiche Erinnerung. Novelle. 2019. 175 S. 280 gr. ISBN 3-95930-201-0. Gb. 18,– €*

Thomas Mann ist als Schriftsteller gescheitert. Seitdem das Manuskript seines Romans »Buddenbrooks« auf dem Postwege unwiederbringlich verlorenging, ist er heruntergekommen, lethargisch und unfähig zu jeder weiteren schöpferischen Tätigkeit. In Wien macht er die Bekanntschaft mit einem 20-jährigen Sonderling und angehenden Kunst- und Postkartenmaler aus Linz, dessen Willenskraft und Glaube an die eigene Sendung ihn immer wieder in Erstaunen setzen. Die eigentümliche Freundschaft zwischen Hofoper und Männerheim führt die beiden nach München-Schwabing und in neue Verwicklungen.
Thomas Manns Abkehr von dem gemeinsamen Idol Richard Wagner leitet den Bruch ein, noch gravierender jedoch ist seine Hinwendung zu einer schönen Jüdin und der wohl glänzendsten Partie der Stadt. Aber der Kriegsausbruch im August 1914 verändert alles, noch einmal finden die Freunde zusammen, ehe sie in der Katastrophe enden, als hätten beide niemals existiert: eine bleiche Erinnerung, ein dunkles Gerücht.
Autoreninterview Rezension Rezension

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Bräuninger, Werner: Was wir lieben mußten. Roman. 2021. 243 S. 360 gr. ISBN 3-95930-241-X. Gb. 22,– €*

Dieser Roman ist ein positiver Gegenentwurf zu Michel Houellebecqs „Unterwerfung“, spielt in den Jahren 2024 und 2025 und führt die katastrophalen Tendenzen der Gegenwart zum Exzeß, ja zum Bürgerkrieg, der auch mit schweren Waffen geführt wird. Zwei Außenseitern, welche die allgemeine Not zu Quereinsteigern in die Politik macht, einem Deutschen und einem Ägypter, gelingt es, sowohl im Westen als auch in Afrika und im Orient den Gedanken der Remigration populär zu machen und eine enorme Rückwanderungswelle in Gang zu setzen. Der Autor verleiht dem kaum Vorstellbaren Plausibilität und zeigt in befreiender Weise, daß Geist und Menschlichkeit über die plumpe Faktizität einer verbrecherischen Politik triumphieren können. Ahnungsvoll und dystopisch, mutig und resignativ zugleich, ist das Werk in seiner eigentümlichen Prophetie eine faszinierende Melange aus Dichtung und Wahrheit und provoziert geradezu die Frage, in welchem Verhältnis zu unserer Realität es zu sehen ist.
Videovorstellung Rezension

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Bronnen, Arnolt: Roßbach. 2020. 143 S. 240 gr. ISBN 3-95930-207-X. Gb. 18,– €

Dem Freikorpsführer Gerhard Roßbach hat Bronnen mit diesem Roman ein literarisches Denkmal gesetzt, ihn faszinierte der Unbeugsame, der in wechselnden Freund-Feind-Konstellationen jeder Demütigung wieder einen Triumph folgen ließ. Bertolt Brecht distanzierte sich daraufhin von dem früheren Freunde. Mit Roßbach verband Bronnen die Frontkämpfererfahrung, aber auch die Kenntnis homoerotischer Abgründe. Das Buch erschien 1930 im eher linken Ernst Rowohlt Verlag, ein weiterer Beleg für die Rechts-links-Überschneidungen in den Krisen der Weimarer Zeit. Der vereinsamt in der DDR gestorbene Bronnen wurde abwechselnd als Kommunist und Nazi beschimpft, dabei geriet der literarische Rang seiner Werke außer Blick, die durch Tiefe und Lebendigkeit bestechen.

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Chesterton, Gilbert Keith: Die Rückkehr des Don Quijote. Roman. Aus dem Englischen von Karin Matthes. Mit einem Essay von Valeriu Marcu. Lizenzausg. 2020. 360 S. 480 gr. ISBN 3-95930-218-5. Gb. 24,– €*

Es ist nicht verwunderlich, daß der an der Moderne leidende Fortschrittskritiker Chesterton einen Roman über Don Quijote schrieb. Schließlich steht diese Gestalt für den Aufstand romanhafter Vergangenheit gegen eine platte und würdelose Gegenwart. Zum ewigen Thema wurde Cervantes’ Roman, weil er den Leser immer wieder neu zweifeln läßt, ob er die ritterlichen Taten und das Reflektieren darüber als menschliche Größe oder als eitle Narretei einzuord­nen habe, und dies in einer Weise geschieht, daß die Episoden den Leser an eigene Erfahrungen solcher Doppelbödigkeit erinnern. Ein gelungenes Leben be­deutet vor diesem Hintergrund, die Spannung der Pole nicht zu verleugnen, sondern zu dulden, ein Unter­fangen, das der Humor ungemein erleichtert. Wenn von Konservativen gesagt wird, sie verlören be­ständig, so läßt sich dasselbe Fazit den Linken atte­stieren, dies unabhängig davon, ob sie sich im Alter zähmen oder radikalisieren. Wer freilich im Scheitern den Lebensinhalt sieht, kann zumindest in diesem Punkte nicht scheitern. Ans Scheitern läßt sich freilich nur glauben, wenn die Erlösung versprochen ist. Damit scheidet allein der Glaube den Frommen vom Narren, und weil der Glaube nicht immer stark ist, gibt es die Welt und – die Literatur.

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Clemens, Björn: Pascal Ormunait. Ein deutscher Justizroman. 2013. 372 S. 620 gr. ISBN 3-941094-07-6. Gb. 22,80 €*

Köln, im Jahr 2008: Ein alter Mann stirbt an den Folgen einer Mißhandlung durch jugendliche Intensivtäter mit Migrationshintergrund; auch sein Enkel, der Abiturient Pascal Ormunait, macht bald darauf Bekanntschaft mit der multikulturellen Wirklichkeit unserer Städte. Erst muß der schüchterne Jüngling aus behüteten Verhältnissen erleben, wie seine Freundin an der offensiv zur Schau gestellten Männlichkeit südländischer Jugendlicher mehr Gefallen findet als an seinem zurückhaltenden Wesen, dann wird er selbst von Mitgliedern einer türkischen Jugendgang brutal zusammengeschlagen. Seine Hoffnung auf eine gerechte Bestrafung der Täter wird enttäuscht. Er verliert das Vertrauen in die bundesrepublikanische Justiz, verstrickt sich – in dem verzweifelten Drang, sein Recht durchzusetzen – immer tiefer in ein Geflecht von idealistischer Wahrheitssuche und schuldhafter Selbstjustiz. Als er schließlich mit einem jungen Mann Freundschaft schließt, der in nationalen Kameradschaftskreisen verkehrt, wird er in der Schule und vor Gericht als Rechtsextremist abgestempelt und als Täter diffamiert. Er gerät in eine Abwärtsspirale, aus der es kaum noch ein Entrinnen gibt.
Netzseite des Titels Rezension Rezension Rezension Rezension Videovorstellung

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Crone, Marie-Luise: Die Lunte. Eine Geschichte für junge Leser aus den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts. 1997. 123 S., Zeittaf., Reg. 180 gr. ISBN 3-944064-95-X. Kt. 8,– €*

Hintergrund der Geschichte ist die in die Kriegswirrnisse geratene Stadt Limburg an der Lahn. Durchziehende Truppen, Plünderungen und Zwangsquartiersnahme gehörten zum Alltag der Menschen damals.

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Eliade, Mircea: Der besessene Bibliothekar. Roman. Übersetzt von Richard Reschika. 1998. 357 S. 201 gr. ISBN 3-518-39328-6. Kt. 9,90 €*

Der Bibliothekar Cesare lebt zurückgezogen, ganz auf die Entschlüsselung griechischer Handschriften aus dem Mittelalter konzentriert. Eines Nachts, als er in der Bibliothek arbeitet, bricht dort ein Brand aus. Wie aus dem Nichts tauchen aus den Rauchschwaden zwei halbnackte Männer und eine Frau auf. Es besteht größte Gefahr, denn alle Ausgänge sind verschlossen. Cesare, der Zögerliche, muß handeln. Er wird zum Lebensretter, zum Helden wider Willen. Fortan verfolgt er nur ein Ziel: die Enträtselung der mysteriösen Ereignisse in der Brandnacht.

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Fechter, Konstantin: OberOst. Roman. 2020. 207 S. 360 gr. ISBN 3-95930-234-7. Gb. 18,– €*

1919, die Freikorps in Kurland zwischen Rotarmisten, lettischen Nationalisten und einer Reichsregierung, die sie ausbürgert. Ein Rittmeister reist mit Berliner Geheimauftrag und soll einen eigenmächtigen Hauptmann aufspüren, der allgemein »Mitras« genannt wird. Gerüchte besagen, er würde nicht nur über eine Kompanie von Abtrünnigen, sondern die Zeit selbst herrschen. Auf seinem Weg trifft der Rittmeister historische Figuren wie Ernst von Salomon oder den russischen Revolutionär Boris Sawinkow. Doch je weiter der Rittmeister in das vom Terror des Bürgerkrieges gezeichnete Land vordringt, desto mehr gerät dieser Auftrag zu einem Vorstoß ins Herz der Finsternis. Jeder Tag, jede Begegnung nimmt dem Rittmeister mehr von dem, was ihm als Mensch und preußischem Offizier eigen war. Wohin führt sein Befehl, in einer Welt, die vom Grauen regiert wird?
Rezension

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Gagern, Friedrich von: Ein Volk. Roman. 1963. 532 S. 820 gr. Bestell-No. 18003617. Kt. 16,– €*

Der Roman schildert die Lebensgeschichte des Hajduken Marko Ulbranitsch vor der Kulisse seiner Heimatregion in Nordkroatien. Der Autor zeichnet keine Idylle, obwohl ihm die sittsamen Bauern, Ortsgebräuche und folkloristische Fröhlichkeit wichtig sind. Er schildert sehr genau die politischen und gesellschaftlichen Komponenten, die zum Hajdukentum geführt und es möglich gemacht haben. Das Versagen des habsburgischen Systems im Zusammenprall mit dem depravierten Volk wird deutlich wie die Formen des Aufbegehrens. Das Volk ist in Gagerns Blick naturverbunden, gesund und fromm, doch einer ständigen zentrifugalen Einwirkung fremder Machtinteressen ausgesetzt. Dies erzeugt eine dauerhafte Krisenstimmung, die aber duch Lebensfreude und Frömmigkeit beseelt wird.

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Gottschalk, Hendrik: Doppelhochzeit im Médoc. Roman. 2019. 186 S. 260 gr. ISBN 3-95930-205-3. Gb. 18,– €*

Zwei Deutsche finden ihre große Liebe im ländlichen Frankreich. Beide wollten immer eine ganz normale Familie, wie ihre Eltern sie in der DDR hatten. Warum gelang es ihnen nicht in der Heimat? Das Buch zeigt in stiller und beharrlicher Weise, daß Glück und Weltverbesserei einander ausschließen und es immernoch Inseln gibt, wo, was immer galt, selbstverständlich ist. Wo die Alten und Sterbenden nicht abgeschoben werden, wo auch ein ungewolltes Kind ein Gottesgeschenk ist, und auch die Religion kein Gutmenschen-Eifern. Ein Blick aus dem Ausland auf das deutsche Elend, aber auch ein glaubwürdiges Zeugnis der Überwindbarkeit des Elends für den einzelnen, der noch nicht verlernt hat, auf sein Herz zu hören.

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Haslhofer, Jurek: Aus Staatsräson und anderen Gründen. Roman. 2018. 479 S. 650 gr. ISBN 3-944064-81-X. Gb. 26,– €*

»Durch diese neue Stellung hat unser Freund natürlich sehr viel an Einflußmöglichkeiten gewonnen«, fuhr Dobrowolni fort. »Es wird ihm ein leichtes sein, mittels des altbewährten österreichischen Instruments der Intervention seine Leute bei anderen wichtigen staatlichen und halbstaatlichen Einrichtungen wie Bundesrechenzentrum, Postsparkasse, Finanz- und Innenministerium unterzubringen. Der Angriff auf die Banken ist vorläufig abgeblasen, jetzt höhlen wir den Staat von innen aus, nehmen seine Computersysteme in Beschlag, was ohnehin einen weit sympathischeren Ansatz darstellt.«

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Haslhofer, Jurek: Die Chroniken des Ministerialrates Wendelin P. Roman. 2021. 389 S. 600 gr. ISBN 3-95930-226-6. Gb. 28,– €*

Den nicht zuletzt durch seine exzessive Lebensführung frühzeitig gealterten Ministerialrat Wendelin P. wird man weder als verläßlichen Chronisten noch als typischen Zeitgenossen bezeichnen können. Immerhin weiß er Erstaunliches mitzuteilen, etwa, wie das bekannt heimtückische Corona-Virus auch den Umsturzplänen seines Freundes, des Berufsrevolutionärs im Staatsdienst, Drzewiecki in die Quere gekommen ist. Die gute Nachricht für den Leser: Der Durchbruch im Kampf gegen den Kapitalismus ist durch die Krise des Jahres 2020 nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben worden! Darüberhinaus gibt es ein Wiedersehen mit etlichen Alptraumfiguren aus den »Tanten des Adjutanten« und der »Staatsraison«, wie etwa den streitbaren und sündhaften Pater Krispin, ob dessen triebhafter Aktivitäten gleichwohl so manches zeitgeistig-exaltierte Dämchen zurück auf den rechten Weg des Glaubens gebracht wird. Die etwas dämonische Kraft des Ministerialrats wird schließlich einem seiner Leser, dem jungen Gottlieb Matzeneder, beinahe zum Verhängnis, der nicht in der Lage zu sein scheint, Dichtung und Wahrheit auseinanderzuhalten, überdies zu spät bemerkt, wie sehr sich sein eigenes Leben in diese Texte verstrickt, und der gegen Ende zu auf höchst gefährliche Abwege gerät.

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Haslhofer, Jurek: Die Tanten des Adjutanten. Oder der gescheiterte Wiederaufbau des Palais de Saxe zu Dresden. Roman. 2017. 400 S. 600 gr. ISBN 3-944064-91-7. Gb. 24,– €*

Auch ein Systemkonformist wie der Wiener Staatsanwalt Franz Lechner ist zuweilen nicht gegen die Erfahrung gefeit, daß Übereifrigkeit schadet. Der Fall des auf rätselhafte Weise ums Leben gekommenen sozialistischen Apparatschiks Martin Manninger artet schlußendlich zu einer kohlpechrabenschwarzen Tour de Farce aus, die Lechner gar aus der Bahn zu werfen droht.
»Es war Manninger, der erstmals im Nationalratswahlkampf 2008 und sodann im Wiener Wahlkampf 2010 die Devise ausgab, daß sich die Partei vermehrt um Stimmen türkischstämmiger Mitbürger bemühen müsse. Damit nicht genug, fordert er, daß die Partei ein Versiegen der Einwanderung aus der Türkei und anderen islamischen Staaten niemals zulassen dürfe, zumal nur auf diesem Wege ein verläßliches Wählerpotential der Zukunft gewährleistet werden könne. 2011 hat er in einer parteiinternen Aussendung beklagt, daß Wien, verglichen mit anderen europäischen Metropolen, noch viel zu ›weiß‹ sei, was er auf die kryptofaschistische Gesinnung weiter Bevölkerungskreise zurückführte. Den Vogel schoß er im April 2012 ab, als er in einem Interview mit der Wochenzeitung ›Roter Schmetterling‹ erklärte: Wir sollten uns die Tschechoslowakei des Jahres 1945 zum Vorbild nehmen, die bekanntlich alle nazistisch-völkischen Bevölkerungsteile des Landes verwiesen hat.«
Autoreninterview Rezension

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Haslhofer, Jurek: Eine thrakische Rhapsodie. Roman. 2019. 221 S. 200 gr. ISBN 3-95930-206-1. Gb. 22,– €*

Sommer 2016. Während in Merkel-Deutschland exaltierte junge Damen arabische Versorgungssuchende mit Teddy­bären beglücken, versuchen sich in den Rhodopen private Freischärlertrupps gegen den »Flüchtlingsstrom« zu stem­men. Im Erholungsheim des bulgarischen Komponistenver­bandes wird diese Eigeninitiative unter den führenden Musikern des Landes kontrovers diskutiert – anders als bei uns sind in den Balkanstaaten nicht alle progressiven Künstler verbissene Gutmenschen. Schließlich gerät ausgerechnet eine junge Engländerin, die etwas täppische Geliebte eines im Westen prominenten Komponisten zwischen die Frontlinien.
Der Erzähler läßt Menschen mit höchst verschiedenen Anschauungen hart aufeinander­prallen. Vor seinem Sarkasmus, mitunter grob und direkt, mitunter subtil doppelbödig, bleibt (fast) nichts gefeit, schon gar nicht allzu naives rechtes Rabaukentum. Wenn es eine Moral von der Geschicht’ geben sollte, dann diese: Es steht nicht besonders gut um unsere europäische Kultur und ihre Träger, aber es ist noch nicht ganz aller Tage Abend.
Rezension

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Hennig, Sebastian (Hg.): Von eytel Raub und Strauchdieberey. Ein Schelmengeständnis. 2017. 158 S. 250 gr. ISBN 3-944064-74-7. Gb. 18,– €*

Chemnitz in den Neunzigern. Bittere Not für die einen, Goldgräberstimmung für die anderen. Das Werk von Generationen wird verzockt, und zum Zug scheint zu kommen, wer dreist genug ist. Für Heranwachsende ist die Autorität zerbrochen und keine neue in Sicht. Wer mit besserer Ortskenntnis verfolgende Polizeiautos erfolgreich abhängt, verliert den letzten Respekt vor der Ordnung. Den Triumph auf der Straße verlacht aber die magere Barschaft, und Leergutklau ist auf Dauer unergiebig. Da hilft nur noch ein Banküberfall! Spätestens hier erweist sich, daß wir es nicht mit abgebrühten Ganoven, sondern mit Kindsköpfen zu tun haben. Die Härte der Buße wird nicht verschwiegen. Überhaupt zeigt die charmante Räuberpistole Glanz und Dürftigkeit der Jugend auf unsentimentale Weise und setzt dem »Wilden Osten« ein ganz eigenes Denkmal.
Rezension Rezension Rezension

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Katsouros, Nikolaos: Der Fall des Sozialpädagogen Bernward Thiele. Roman. 2015. 266 S. 360 gr. ISBN 3-944064-29-1. Gb. 22,– €*

Erzählt wird ein Tag des Protagonisten, der bei der Jugendhilfe des Landkreises tätig ist. Er lebt im Bewußtsein, Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Willkür, insbesondere aber vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Dabei bleibt er blind für seine eigenen Handlungen und stellt sie nie in Frage. Das erstarrte, sich in Floskeln ausdrückende Gedankengut, Monotonie und die Etikette seiner Umwelt haben ihn seit langem im Griff. Seine dominante und lustfeindliche Ehefrau Karin beherrscht die Familie, und treibt den Mann zu Ersatzhandlungen einer nicht existierenden Unabhängigkeit und Männlichkeit. In einer leicht depressiven Ausgangsstimmung bemerkt der Protagonist nicht, wie sich seine eigene Kleinfamilie zum hoffnungslosesten seiner Fälle entwickelt. Die Thieles meinen, auf der richtigen Seite zu stehen und rechtfertigen alles mit hohen ökologischen und gesellschaftlichen Zielen. Dabei ignorieren sie das Leid und die Hilferufe ihres Sohnes, dessen Kritik und Widerstand gegen die Dogmen der Eltern sie brutal brechen.
Rezension

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Katsouros, Nikolaos: Der Kristall. Schwimmstunde. Romane. 2015. 228 S. 300 gr. ISBN 3-944064-30-5. Gb. 22,– €*

Der Kristall - das ist zum einen ein Glaspalast in Hamburg, von dem aus eine elitäre Emanzenclique die Puppen tanzen läßt. Zum anderen ist er das Kompositionsprinzip einer Literatur, in der durch Rekursionen die Figuren über den Autor herrschen, der als Zauberlehrling vor den gerufenen Geistern verzagt. In einem atemberaubenden Kräftemessen lassen den Protagonisten drei Dinge über den Kristall triumphieren: seine eigne Integrität, die Mitfühlen mit Geistesschärfe und körperlicher Verteidiungsbereitschaft verbindet, der weibliche Instinkt und die unbedingte Liebe seiner Frau, die das Netz der Blendung zerreißt, und die Selbstreflexion, die sich in seiner Romanfigur ausdrückt. Man könnte diese Dreiheit auch Adam, Eva und die Schlange im Paradies nennen. Der Autor kann nur Autor bleiben, wenn er den Glaspalast zwar zerstört, aber die Versuchung, die zu diesem Schrecken geführt hat, in letzter Konsequenz rettet.
Rezension

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Kurtagic, Alex: Mister. Roman. Aus dem Englischen von Christine Mey. Vorwort von Tomislav Sunic. 2016. 527 S. 630 gr. ISBN 3-944064-73-9. Gb. 28,– €*

Ein statusbewußter IT-Berater reist für eine Woche nach Madrid zu Geschäftsterminen mit der Firma Scoptic, um ein mit künstlicher Intelligenz ausgestattetes Buchhaltungssystem zu installieren. Als anerkannter Wissenschaftler erwartet er seriöse Geschäfte mit einer seriösen Organisation. Aber ihn erwartet eine überbevölkerte Welt mit Wüstenklima und Wassermangel, Hyperinflation, bröckelnder Infrastruktur, multikultureller Kriminalität, Korruption auf allen Ebenen und eine globalistische Regierung, die jeden Aspekt im Leben eines Menschen zu regulieren und zu besteuern sucht.
In seinem ersten Roman präsentiert Kurtagic eine düstere und sarkastische Beschreibung der alltäglichen Auswirkungen des Lebens in einer Welt, in der sich die gegenwärtigen gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und demographischen Tendenzen ungehindert fortsetzen konnten. Der Roman ist voll von verschleierten Informationen und okkulten Bezügen und zeigt in akribisch ausgeführten Szenen und bizarrer Logik, wie Gesetzestreue zum Alptraum wird.

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Köhler, Horst: Du alte Stadt. Eine mitteldeutsche Trilogie. 2015. 432 S. 480 gr. ISBN 3-944064-14-3. Lw. 24,– €*

Nachdem Krieg und langjährige Kriegsgefangenschaft den Autor der Vaterstadt für immer entrissen, hat er schließlich ein zweites Zuhause gefunden, das seinem nach innen gewandten Wesen am ehesten entsprach. Nolens-volens durch die Verhältnisse der Zeit im kaufmännischen Beruf untergekommen, blieb er dennoch stets der schriftstellerischen Arbeit verschrieben und ist über die Jahre durch etliche Publikationen bekannt geworden.
So hat der seiner Heimat innig verbundene Nordhäuser seine umfangreichen Erinnerungen – angefangen von der Kindheit über die Schülerzeit bis hin zum Mannesalter – in prosaischen Miniaturen und längeren Erzählungen liebevoll aufbewahrt und seiner Vaterstadt bei zahlreichen Lesungen zum literarischen Geschenk gemacht.
Die Gesamtausgabe vereint die Erzählbände: Die Glocken vom Petri-Kirchturm - Miniaturen aus einer alten Stadt, Laterna Magica - Nordhäuser Plaudereien zur Dämmerstunde und Sonnenstaub und Wolkenschatten - Erzählungen aus einer anderen Zeit.

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Lange, Horst: Schwarze Weide. Roman. 2007. 434 S. 644 gr. ISBN 3-926370-95-5. Gb. 24,– €*

Der schlesische Dichter Horst Lange (1904-1971) gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter der inneren Emigration. Sein Hauptwerk schildert das Verhängnis zweier Ortschaften und ihrer Bewohner in dichter Verknüpfung mit der sumpfigen Landschaft der niederschlesischen Region um Liegnitz. Im Stil eines magischen Realismus entsteht das Bild einer apokalyptischen Zeit, die friedlose Unersättlichkeit des Menschen spiegelt sich in einer harmonischen, dem Leben und Sterben gegenüber aber gleichgültigen Natur.
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M., C.: Ruhrkent. Roman. 2. korr. Aufl. 2020. 224 S. 380 gr. ISBN 3-95930-211-8. Gb. 22,– €

Der Held des Romans ist ein naiver bürgerlicher Mitläufer, der im hohem Alter als Bewohner eines islamischen Staatswesens im heutigen NRW erkennt, daß er über Jahrzehnte durch die eigene politische Führung belogen wurde, daß er sein ganzes Leben an eine geschickt propagierte Illusion eines multikulturalistischen Miteinanders geglaubt hat, die nie Wirklichkeit wurde. Ausgelöst durch einen Unfall, wird er zum Rebell und stellt sich nun gegen das Gesetz. Er wird angeklagt und kommt vor Gericht. In zahlreichen Rückblenden werden die gern verschwiegenen Kernfragen des Projekts »Bunte Republik« thematisiert. Die Neuauflage des Erfolgsbuches wurde leserfreundlich in großer Schrift gesetzt, korrigiert und mit festem Einband versehen.

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Magiera, Katharina: Freiheit für Persephone. Eine Tragödie oder Literarisches Gelbwesten-Manifest. 2019. 216 S. 300 gr. ISBN 3-95930-204-5. Gb. 22,– €*

Auf den Elysischen Gefilden von Kronos City herrscht die alternativlose Matriarchin Medea, die alle Männer getötet und das Menschsein verboten hat. Durch Medeas Machtergreifung erlitt die vom Letzten Menschen erschaffene Künstliche Intelligenz Persephone diverse Fehlfunktionen. Ihr Bewußtsein wurde aufgespalten in das Lernprogramm Kora und den Kampfmodus Nemesis, und ihr sorgfältig programmierter Gehorsam gerät in Konflikt mit Medeas Schreckensherrschaft. Die Geschichte eines Widerstands beginnt.
Die Romanfigur Medea symbolisiert das von Margaret Thatcher konstruierte Gedankengebäude der »TINA«- Demokratie, There Is No Alternative, wie sie heute von Macron, Merkel und May in untertänigster Weise und mit geradezu religiöser Inbrunst praktiziert wird.
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Müller, Baal: Hildebrands Nibelungenlied. 2017. 255 S., 9 Zeichn. 300 gr. ISBN 3-944064-85-2. Gb. 22,– €*

Das Nibelungenlied ist das bedeutendste und vielschichtigste literarische Werk des deutschen Mittelalters. Äußerlich ein höfisches Epos der staufischen Epoche, wurzelt es inhaltich in der Völkerwanderungszeit und weist in den tragenden Chrakteren sowie in seiner Symbolik auf den altgermanischen Mythos zurück.
Der Neuerzähler schaut gleichsam hinter das Visier des Ritterromans und sieht überall Zeugnisse eines noch fortlebenden germanischen Heidentums; dabei gelingt es ihm, das Nibelungenlied auf eine völlig neuartige, fast archetypische Weise zu erzählen – aus der Sicht des alten Hildebrand sowie eines einäugigen Schamanen, der jenem Schutz und Herberge gewährt.

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Ritter, Oliver: Ein Tag im Leben des Julius Evola. Eine Novelle. 2008. 130 S. 180 gr. ISBN 3-944064-24-0. Kt. 14,– €*

Der Autor, bekennender Evolianer, hat sich intensiv mit dem Leben Evolas auseinandergesetzt und in dieser Novelle zahlreiche kaum bekannte Details verarbeitet. Herausgekommen ist ein farbenreich geschildertes Gemälde im Stil eines Hieronymus Bosch, surrealistisch und mitreißend, das den Leser das Schicksal eines zerschmetterten Helden im letzten Akt einer antiken Tragödie miterleben läßt, der dennoch stehend sterben will.

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Ritter, Oliver: Fiume oder der Tod. Novelle. 3. Aufl. 2016. 64 S. 70 gr. ISBN 3-944064-25-9. Kt. 12,– €*

Die Novelle erzählt die abenteuerliche Geschichte der Stadt Fiume, die der legendäre Dichtersoldat Gabriele D’Annunzio am 12. September 1919 mit seiner kleinen Privatarmee besetzt.

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Steinbach, Peter: Warum ist es am Rhein so schön... Roman. 2018. 143 S. 200 gr. ISBN 3-944064-94-1. Gb. 18,– €*

Ein Roman über den Bonzenfilz der DDR in den Siebzigern. Ein Karnevalslieder singender Rheinländer steigt ins Politbüro und zum Kronprinzen auf. Von westlichen Schwätzern wird er als »Hoffnungsträger« gehandelt. Seine heimliche Geliebte ist die Schwester eines dubiosen Rechtsanwaltes. Der erste Deutsche im All wird vom ZK begrüßt, flankiert von Firma Horch & Guck, Künstlern und Kirchenvertretern und dem gemeinen Jubelvolk. Dazwischen ein paar anständige Figuren, die selbstredend nichts zu bestimmen haben. Das Buch will in einer sinnentleerten politischen Welt aufklären.
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Streck, Viktor: Auf verschlungenen Pfaden. Heimat ist ein Paradies, Bd 2. 2010. 559 S. 711 gr. ISBN 3-00-032672-3. Gb. 19,90 €

Die unglaubliche Geschichte geht weiter. Während der erste Band von Frank Uffelmanns ersten Schritten in die neue alte Heimat handelt, macht er nun mit seinen Freunden einen Ausflug ins offne Land, sie zelten und träumen am Lagerfeuer. Sie finden Kriegsgräber, erfahren von einer Mordtat nach Kriegsende und finden in einem Bauern Beistand bei der inneren Rückgewinnung der Heimat. Aber auch Frau Bammert schläft nicht. Freilich findet sie gegen Ende des Buches ihre Meisterin in Bosheit und Ignoranz.
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Streck, Viktor: Heimat ist ein Paradies. Roman. 3. Aufl. 2007. 568 S. 830 gr. ISBN 3-00-020745-7. Gb. 19,90 €

Ein 17-jähriger Junge kommt in seine historische Heimat - nach Deutschland. Kein gewöhnlicher Junge, sondern einer, der sich mit Vierzehn in schlaflosen Nächten in die atemberaubenden Höhen der Kantschen Ethik emporgelesen hat. Sapere aude! Der Alte behauptete vehement, daß Lügen stets unmoralisches Verhalten sei und wollte keine Ausnahmen zulassen. Hat jemand es je versucht, je gewagt, so zu leben? Nicht einfach gestaltet sich die Begegnung mit seiner Heimat. Jeden Tag, jede Stunde fordert das Leben den Jungen heraus. So auch am Tag, an dem seine Klasse beschließt, den anstehenden Aufsatz zum Thema Mein Traum unbedingt ehrlich zu schreiben. Den Aufsatz des neuen Schülers: Mein Traum. Er ist so schön wie unerreichbar. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich ihn mehr am hellichten Tage oder in meinen schlaflosen Nächten träume. Er ist immer da, er durchdringt mein ganzes Wesen... Ich sehe meine Heimat, meine geliebte deutsche Heimat am frühen Morgen im stillen Glück und im innigsten Frieden... In meinen Träumen habe ich Worte gefunden, um meine Welt zu erklären! Ich spreche zu den deutschen Menschen und sie verstehen mich und die Hoffnung entzündet ihre Herzen mit neuer Kraft. In meinen Träumen... So beginnt der Traum des neuen Schülers, der schon in wenigen Wochen einiges in der beschaulichen Kurstadt durcheinanderbrachte.
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Streck, Viktor: Im Schatten der Eule. Roman. 2019. 800 S. 1000 gr. ISBN 3-00-063512-2. Gb. 24,90 €*

Wer regiert die Welt? Diese uralte Frage rückte gerade in unserer Zeit wieder in den Mittelpunkt. Sind es Ideen, göttliche Vorsehung, oder folgt die Geschichte ihren eigenen Gesetzen, die niemand aufheben kann? Dunkle Gerüchte und faszinierende Mythen ranken sich um geheime Logen und okkulte Orden, die hinter dem Rücken ahnungsloser Menschen die Strippen der Weltpolitik ziehen. Ob da was dran ist?
Erst als Anna unverhofft mit Geheimnissen ihrer eigenen Familie in Berührung kommt, macht sie eine unheimliche Entdeckung, daß die Welt, die sie zu kennen glaubte, nicht die einzige ist. Darunter lagen noch andere Welten verborgen, deren zwielichtige Grenzgänger um sie herum lebten...
Genau genommen ist dieses Buch die Fortsetzung des Romans »Heimat ist ein Paradies«. Es berührt aber auch andere Themen und entwickelte sich aus diesem Grund zu einem selbständigen Werk, das auch ohne Kenntnis der Vorgeschichte gelesen werden kann.

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Szabó, Ingrid: Über den Dächern von Valetta. Roman. 2014. 172 S. 260 gr. ISBN 3-941094-18-1. Kt. 18,– €*

Ein alternder Viveur, Gelehrter und Geschäftsmann begibt sich mit seiner jüngeren Frau auf eine seltsame Reise. Zunächst ging es den beiden nur um ihre berufliche Zukunft, die sie aus der Distanz zu den immer schlechter laufenden Alltagsgeschäften überdenken wollten, aber mehr und mehr wird ihr Aufenthalt in Valetta, der mittelalterlichen Hauptstadt Maltas, zu einer Suche nach der eigenen Identität, nach den geschichtlichen und spirituellen Wurzeln. Sie entdecken die geheimnisvolle Stadt der Ordensritter, erkunden ihre Kirchen und Paläste, streifen durch winklige Gassen, suchen sich im Rausch von Drogen und Erotik zu verlieren und finden sich, nachdem sie sich in ein Verbrechen verstrickt haben …
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Tournier, Michel: Kaspar, Melchior & Balthasar. Roman. 1983. 297 S. 385 gr. ISBN 3-455-07724-2. Gb. 24,– €

Wer waren die Heiligen Drei Könige? Wo kamen sie her? Weshalb hatten sie ihr Reich verlassen? Das Evangelium berichtet nur in einigen wenigen Zeilen darüber. Anlaß für den Romancier, die »Legenda Aurea« weiterzudichten, die Geschichte der Könige als die von Liebe, Macht und Märtyrertum in einem uns bestrickenden Roman vorzuführen.

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Tschudinowa, Jelena: Die Moschee Notre-Dame. Anno 2048. 2017. 434 S. 680 gr. ISBN 3-95621-128-6. Gb. 22,– €

Die Autorin entwirft das dunkle Bild eines Westeuropas, in dem die radikalen Strömungen des Islams die Oberhand gewonnen haben und die Scharia regiert. Paris wird zum Kristallisationspunkt, an dem sich Moderate, Arme und Ungläubige einer neuen muslimischen Elite unterworfen haben. Die Christen fliehen ein zweites Mal in ihrer zweitausendjährigen Geschichte in die Katakomben. Doch es regt sich Widerstand in allen Schichten. Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.

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Vegesack, Siegfried von: Die baltische Tragödie. Eine Romantrilogie. 2004. 520 S. 750 gr. ISBN 3-85365-207-7. Gb. 19,90 €*

Diese großartige Romantrilogie vom Schicksal der Baltendeutschen zeichnet ein faszinierendes Panorama einer versunkenen Kultur- und Gesellschaftsschicht.
Am Beginn entfaltet sich in berührenden Bildern das Leben auf einem großen Gutshof, poetisch, unverkitscht und mit wachem Auge für die soziale Wirklichkeit geschildert. Später treten die politischen und sozialen Spannungen zwischen Deutschen und Russen einerseits, der Herrenschicht und den weitgehend rechtlosen Esten und Letten andererseits immer stärker ins Blickfeld, bis Vegesack schließlich den Untergang der deutschen Kultur im Baltikum in den Wirren des Ersten Weltkriegs, der bolschewistischen Aufstände und der Freikorpskämpfe schildert.

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Weiss, Volkmar: Als Bock entführt zu den Sibyllen. Eine pornographische Dystopie. Mit Federzeichnungen von Sebastian Hennig. 2023. 151 S., 18 Abb. 240 gr. ISBN 3-95930-267-3. Gb. 22,– €*

Atlantis lebt! Seit Jahrhunderten wird uns allen verheimlicht, daß auf der Insel Sibyllen als Königinnen herrschen, die zur Fortpflanzung nur wenige Böcke brauchen, wie Tiere halten und als Drohnen durchfüttern, von Arbeiterinnen umsorgt. Diese radikal-feministische Ordnung sichert ihr Bestehen, indem sie Jahr für Jahr hochgezüchtete Töchter als jungfräuliche Leckerbissen, aber nichtsdestotrotz mit fortgeschrittener Sexualbildung, an die Eliten Europas versteigert, die im Gegenzug die Insel und ihr Geheimnis total abschirmen. Als ein früherer Olympiasieger, einst als muskelprotzender Bock auf die Insel entführt, ausgedient hat und Freigang bekommt, geschieht das Unfaßbare, und eine der Sibyllen verliebt sich in ihn. Gelingt den beiden der Ausbruch?
Schon in »Das Tausendjährige Reich Artam« sah der Verfasser »Das Große Chaos« kommen. In diesem Roman deckt er ein noch dunkleres, erregendes Geheimnis auf.

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Weiss, Volkmar: Das Tausendjährige Reich Artam. Die alternative Geschichte 1941-2099. 2011. 383 S. 440 gr. ISBN 3-926370-45-9. Kt. 22,– €*

Während 2084 das Alte Europa längst im Großen Chaos zerfallen ist, behauptet sich das neue Reich im Osten im ewigen Abwehrkrieg gegen die von Ostasien unterstützten Partisanen. In Reichsburg, der Hauptstadt (dem früheren Kiew), lebt Adrian Schwarz, Obersturmbannführer des Schwarzen Korps und Mitarbeiter im Reichssippenamt, verheiratet mit Godela und ihrer Schwester Gundula, beide blond, blauäugig und fruchtbar. Doch seit Jahren hat er ein Verhältnis mit der temperamentvollen Russin Ludmila. Sollte ihre Beziehung entdeckt werden, was geschieht dann mit ihrem unehelichen Sohn German? Schickt der Führer Adrian wegen Rassenschande in die Verbannung? Oder reißen zuvor die islamischen Handschar, die keine Rassen kennen, die Macht durch einen Militärputsch an sich?
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Zoellner, Marc: Der Mann, der Rudolf Diesel erschlug. Roman. 2022. 115 S. 240 gr. ISBN 3-95930-243-6. Gb. 18,– €*

Seit der Erfinder des Dieselmotors auf hoher See ums Leben kam, beschäftigt sein Tod die Gemüter. Als abwegig muß die Selbstmordthese gelten, der Mann war mit großen Schwierigkeiten fertiggeworden und stand unmittelbar vor einem glänzenden Auftrag. Gleichzeitig hatte er etliche mächtige Feinde. Zahllos die Indizien, die auf organisierte Vertuschung deuten und eine endgültige Lösung des Rätsels wohl niemals zulassen werden. Der Autor hat die kaum überschaubare Literatur zum Thema studiert, und sich schließlich für eine fiktive Gestaltung aus der Perspektive des Mörders entschieden. Eine spannende Schilderung deutschen Pioniergeists und der Machenschaften der Hochfinanz.
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Zoellner, Marc: S.O.S. Britannia. Roman. 2020. 128 S. 255 gr. ISBN 3-95930-220-7. Gb. 18,– €*

Ein junger Journalist trifft 1961 in Conakry, Westafrika, auf einen alten britischen Seemann, dessen Schiff zwanzig Jahre zuvor von deutschen Truppen versenkt wurde und dessen Mannschaft 23 Tage auf dem Atlantik um ihr Überleben kämpfte. Während der Erzählung des Alten erfährt der Journalist ganz neue Konflikte am eigenen Leib: Ein paranoides Regime mit Schauprozessen und den Hilferuf der Diktatorentochter, außer Landes gebracht zu werden. Die Dramatik des Untergangs der SS Britannia und die totalitäre Herrschaft Ahmed Sékou Tourés über Guinea wetteifern an Spannung. Immer wieder stellt sich die Frage, was wohl brutaler sein mag: Der intelligente, kaltblütig kalkulierende Mensch oder die nackte Natur, wenn der Mensch zum Spielball zu werden droht?

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