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ARNSHAUGK VERLAG
Weltwitzer Weg 8 · 07806 Neustadt an der Orla
Tel. 036481 / 279264 · ePost:

»Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt;
und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt.«
(Otto von Bismarck)

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Ach, Andreas van: Ist die Geschichte vorherbestimmt? Der Zweite Weltkrieg im Vorgesicht. 2018. 108 S., 11 Abb. 200 gr. ISBN 3-944064-82-8. Gb. 18,– €*

Vorgesichte, die immer wieder auch glaubhaft bezeugt werden, legen nahe, daß nicht nur das individuelle Schicksal weitgehend vorherbestimmt ist, sondern auch das kollektive, die Geschichte. Das ist das Thema dieses Buches. Wenn das Schicksal weitgehend vorherbestimmt ist, was bedeutet das für die Geschichte? Ist die Geschichte vorherbestimmt? Ich will dieser Frage anhand einer für uns Deutsche besonders wichtigen Zeit nachgehen, nämlich der des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges.
Rezension

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Arnaud, Thomas Joseph: Im Reiche der Königin von Saba. Eine Jemen-Fahrt 1843. 1999. 111 S. 200 gr. ISBN 3-85418-086-1. Kt. 16,– €*

Arnaud, aus der Provence stammender Pharmazeut und Naturforscher, lebte am Anfang des 19. Jahrhunderts in Ägypten, wo er sich zu einem Kenner der arabischen Frühgeschichte entwickelte. 1843 schloß er sich als Araber verkleidet einer Karawane an und reiste unter Lebensgefahr zu den Beduinen des Jemen, um die Überreste des sagenumwobenen Reiches der Königin von Saba zu erforschen. Als erster Europäer beschrieb er seine Erlebnisse und Forschungsergebnisse, die hier in deutscher Sprache vorliegen.

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Blöthner, Alexander: Wiprecht von Groitzsch und Kaiser Heinrich IV. Der Aufstieg eines Ritters im 11. Jahrhundert. Eine Untersuchung zur Entstehung von Gefolgschaftsverhältnissen und zur Herausbildung des Hochadels während des Investiturstreites. 2010. 152 S. 140 gr. ISBN 3-926370-47-5. Kt. 16,– €*

Das Leben des Wiprecht von Groitzsch ist von Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Aus kleinen Anfängen schwingt er sich zum Herrn einer ganzen Landschaft empor. Dann verliert er seinen ganzen Besitz und verbringt Jahre im Kerker. Am Ende gewinnt er alles wieder und mehr noch dazu. Dieses Büchlein begibt sich auf Spurensuche hinein in eine Epoche als Groitzsch und Pegau noch zu wichtigsten Zentren des späteren Mitteldeutschlands zählten.
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Borsum, Johann Friedrich Julius: Reise nach Constantinopel, Palästina und Egypten. Oder: Lebendiger Beweis, wie gnädig Gott dem durchhilft, der seine Hoffnung auf ihn setze. Repr. d. Ausg. Berlin 1825. 2005. 261 S. 380 gr. ISBN 3-487-12968-X. Lw. 36,– €*

In Folge der Reiseberichte Carsten Niebuhrs, Ulrich Jasper Seetzens und Johann Ludwig Burckhardts setzte im Europa des 19. Jahrhunderts eine Orientbegeisterung ein, die zunehmend nicht nur Wissenschaftler und Forschungsreisende erfaßte.
Unter den zahlreichen Darstellungen interessierter Laien nimmt die »Reise nach Constantinopel, Palästina und Egypten« des in der Nähe von Hildesheim aufgewachsenen Schneidergesellen Johann Friedrich Julius Borsum eine besondere Stellung ein. Obwohl 1825 zunächst in einem kleinen Berliner Verlag veröffentlicht, erlebte sein Buch innerhalb weniger Jahre mehrere Auflagen. Viele Leser konnten sich augenscheinlich mit Borsums Darstellung fremder Welten identifizieren. Besonders die orientalischen Sitten und Gebräuche faszinierten ihn. Die Gefahren, denen Borsum auf seiner beschwerlichen Reise zuweilen ausgesetzt war, begriff er als Prüfungen Gottes. Dabei zeugt sein Bericht von einer erstaunlichen Unbefangenheit gegenüber anderen Nationalitäten und erinnert in seinen besten Momenten an romantische Erzählungen Eichendorffs oder Tiecks.

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Bräuninger, Werner: Charisma und Dämonie. Hitler. Ein Capriccio aus Deutschland. 2020. 565 S., 33 Abb., Register 910 gr. ISBN 3-95930-216-9. Gb. 34,– €*

Die Zahl der Biographien über Hitler ist kaum zu überschauen und oft von der Gier nach vermeintlich sensationellen »Enthüllungen« bestimmt. Was bislang fehlte, war eine Darstellung, die sein Werden und Wirken dokumentiert, ohne dabei einer geschichtswidrigen Glorifizierung oder unreflektierter Totalverdammung zu verfallen. Mit den Mitteln einer essayistisch-künstlerischen Annäherung an den Gegenstand seiner Betrachtung läßt uns der Autor an einem Lebensweg teilhaben, der beispiellos war und uns noch immer fremd anmuten muß. Er blickt dabei nicht auf Hitler, sondern in ihn hinein und stellt völlig neue Fragen.
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Bräuninger, Werner: Hitlers Kontrahenten in der NSDAP. 2. völlig überarb. u. erw. Aufl. 2022. 375 S., 41 Abb. a. Taf. 560 gr. ISBN 3-95930-259-2. Kt. 34,– €*

Von den Differenzen mit den Brüdern Otto und Gregor Strasser und Ernst Röhm abgesehen, die in der Literatur ausführlich dargestellt wurden, blieb in der Forschung weitgehend unbekannt, daß sich der Führer der NSDAP in der Kampfzeit, aber auch nach der Machtübernahme, mit einer Vielzahl von Gegnern, Oppositionellen und Reformern aus dem eigenen Lager auseinanderzusetzen hatte. Bräuningers Studie wirft ein bezeichnendes Licht auf die Machtkämpfe innerhalb der NS-Parteiführung, in der Absetzungen von Führungskadern, Parteiausschlußverfahren führender Nationalsozialisten, Auflösungen ganzer Ortsgruppen und Beleidigungsprozesse, die Hitler gegen seine Gegner anstrebte, an der Tagesordnung waren.
Autoreninterview Rezension

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Bräuninger, Werner: Ich wollte nicht daneben stehen. Lebensentwürfe von Alfred Baeumler bis Ernst Jünger. Essays. 2007. 352 S., 38 Abb. 688 gr. ISBN 3-903000-16-7. Gb. 18,– €*

Eine Mentalitätsgeschichte der dreißiger und frühen vierziger Jahre, die vor allem die Motive und geistigen Hintergründe der konservativen und rechten Intellektuellen beleuchtet, die nur zu oft zwischen Hingabe, innerer Emigration und offenem Widerstand schwankten. In seinen Essays behandelt der Autor Arno Breker, Ernst Jünger, Winifred Wagner, Leni Riefenstahl und Ernst Kantorowicz, den deutsch-jüdischen Historiker aus dem Kreis um Stefan George. Weitere Kapitel befassen sich mit Alfred Baeumler, den Generalintendanten des Weimarer Nationaltheaters Hans Severus Ziegler, dem Bibliothekar der SS auf der Wewelsburg Hans-Peter des Coudres, dem Historiker Christoph Steding und dem Dichter Ernst Bertram, einem engern Freund Thomas Manns. Zum Thema der inneren Emigration werden die Literaturzeitschrift »Das innere Reich« die Wochenzeitung »Das Reich« analysiert.

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Bräuninger, Werner: Kühnen. Portrait einer deutschen Karriere. Die Biographie. 2. überarb. u. erw. Aufl. 2024. 512 S., 93 meist farb. Abb. a. 64 Tafeln. 900 gr. ISBN 3-95930-266-5. Gb. 46,– €

Der Autor untersucht den familiären Hintergrund, Kindheit, Jugend und die Schulzeit am Josephinum, die Zeit in der Bundeswehr, die weltanschauliche Genese, die Gründung von ANS und ANS/NA, die aufsehenerregenden Prozesse und die langen Jahre der Inhaftierung, das Pariser Exil, Kühnens Rolle als weltanschaulicher Theoretiker, die Freundschaften zu Willi Krämer, Erich Fried und Hans-Dietrich Sander sowie die Spaltung seiner Gesinnungsgemeinschaft an der Frage seiner Homosexualität 1986. Kurz nachdem sich seine Bewegung erfolgreich auf die in Agonie liegende DDR ausgedehnt hatte, starb er 1991 mit nur 35 Jahren an AIDS und geriet bald in Vergessenheit. Seine Urne wurde geraubt und ist seitdem spurlos verschwunden – so wirkten seine Feinde ungewollt an Kühnens selbst gewähltem Mythos mit. Am Ende bleibt die Frage: »War es ein vertanes Leben?« Die vorliegende Biographie gibt die Antwort.

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Brake, Jürgen: Spartanische Staatserziehung. Nach den Quellen bearbeitet. Nachdr. d. Ausg. Hamburg 1939. 2015. 136 S., 6 Abb. 180 gr. ISBN 3-944064-53-4. Kt. 12,– €*

Plutarchs Sparta hat Schiller und Nietzsche begeistert und ganze Generationen deutscher Jünglinge geformt. Die Fülle des Wissens über die Antike, das im 20. Jahrhundert gehäuft wurde, hat diesen Impuls paradoxerweise zerbröselt. Das Buch erschließt die Quellen, welche den faszinierendsten Kleinstaat der Welt hervorbrachten.

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Creveld, Martin van: Gleichheit. Das falsche Versprechen. 2018. 416 S. 920 gr. ISBN 3-903000-26-4. Gb. 28,– €*

Eine Kulturgeschichte der Gleichheit ist aber bislang nicht geschrieben worden. Martin van Crevelds Buch füllt diese Lücke. Zwei Befunde durchziehen seine Darstellung dabei wie ein roter Faden: Nicht Gleichheit, sondern Ungleichheit erweist sich als typisches Ordnungsprinzip menschlicher Gemeinschaft. Ungleichheit wirkt in der Geschichte sogar als kulturstiftend und kulturbefestigend. Immer dann aber, wenn Menschen den Versuch unternehmen, ihre Gesellschaft auf das Prinzip der Gleichheit zu gründen, kehrt die Ungleichheit bald machtvoll und oft blutig zurück. Unter der Fahne der Gleichheit herrscht am Ende größte Ungleichheit, im schlimmsten Fall einhergehend mit Millionen von Menschenopfern und grausamen Verbrechen.

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Dibdin, Thomas Frognall: Ursprung und Frühzeit des Buchdrucks. Ein Tag aus dem Bibliographischen Dekameron. 2024. 160 S. 250 gr. ISBN 3-95930-280-0. Gb. 24,– €

Seit knapp 200 Jahren gilt Johann Gutenberg als Erfinder des Buchdrucks, obwohl dieser für Goethe und seinen Jugendfreund Friedrich Maximilian Klinger noch Johann Faust hieß. In Nachschlagewerken ist man seither bemüht, alle Spuren früheren Streits zu tilgen. Unsere Übersetzung einer Arbeit des Bibliothekars von William Spencer Cavendish, dem Herzog von Davonshire, von 1817 trägt die Argumente zusammen, die gegen Gutenberg als Erfinder sprechen. Ein Vorwort versucht mögliche Gründe für den unglaublichen Schwindel zu finden.

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Ehling, Kay / Weber, Gregor (Hg.): Hellenistische Königreiche. 2014. 192 S. 692 gr. ISBN 3-8053-4758-8. Gb. 22,– €*

Die Epoche des Hellenismus ist vor allem durch eine Neuerung gekennzeichnet, die sich als ungemein folgenreich erweisen sollte: die Monarchien. Die Herrscher mußten nicht nur auf die Sicherung des Territoriums mit militärischen Mitteln bedacht sein, sondern widmeten sich auch der Dynastiebildung und pflegten verschiedene Formen der herrscherlichen Selbstdarstellung. Der Band verbindet in origineller Weise drei verschiedene thematische Aspekte: Zum einen werden die wichtigen Dynastien und Herrschaftsbereiche präsentiert, und zwar nicht nur die großen und bekannten, sondern auch Randgebiete und Sonderfälle wie Sparta, Judäa und Syrakus. Zum anderen werden einige signifikante Einzelpersönlichkeiten herausgegriffen und in ihrem Agieren auf der Folie der jeweiligen Dynastie eigens gewürdigt. Schließlich sind mit der Monarchie herausragende Monumente, Einzelzeugnisse und typische Quellengattungen verbunden, die vorgestellt werden.

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Emmerich, Alexander / Gassert, Philipp: Amerikas Kriege. 2014. 264 S. 570 gr. ISBN 3-8062-2675-X. Gb. 16,– €*

Die USA verfügen nicht nur über die älteste demokratische Verfassung der Welt. Seit der Unabhängigkeit war das Land fast ununterbrochen in militärische Konflikte verwickelt. Wie geht das zusammen: Demokratie und Krieg? »To make the world safe for democracy«: mit diesem Ziel warb Präsident Wilson 1917 für Amerikas Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Kriegseintritt und Kriegführung begleiten seither eine Propaganda, die das Bild bemüht, Amerika kämpfe gegen das Böse in der Welt. Doch kann es einen democratic way of war geben? Dieses Buch gibt erstmals einen vollständigen und kritischen Überblick über Amerikas Kriege von den ersten Anfängen der kolonialen Gesellschaften bis in die Gegenwart. Es zeigt Gemeinsamkeiten und Muster in der amerikanischen Außenpolitik und befaßt sich mit den historischen Parallelen der Kriegsgründe, der Rechtfertigungen und der Rhetorik US-amerikanischer Politiker.

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Falter, Reinhard: Salus Provinciarum. Eine Sammlung von Flußgottdarstellungen auf Münzen des römischen Ostens. Schriften des Instituts für Naturphilosophische Praxis. 2009. 4° XVI, 67-154 S., 2 * 482 Abb. 420 gr. ISBN 3-944064-27-5. Kt. 18,– €

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Friedrich, Bernd-Ingo: Der Anti-Jahn. Für saubere Wissenschaft. 2018. 91 S. 200 gr. ISBN 3-944064-98-4. Kt. 14,– €*

Bernd-Ingo Friedrich antwortet mit seiner umfangreichen Kritik, die an den geistreichen Ernst der wissenschaftlichen Dispute des 18. Jahrhunderts erinnert, auf eine voluminöse Dissertation, die sich weitgehend inhaltsarm in seinem Spezialgebiet ergeht. Obwohl diese sich in Form einer »Mikrostudie« lediglich mit einem schreibenden Halbbauern aus einem kleinen Heidedorf in der Lausitz befaßt, weist Friedrichs Kritik weit über diesen Rahmen hinaus. Der Autor zeigt detailliert, pointiert und zudem unterhaltsam Irrtümer, grobe methodische Fehler und bewußte Manipulationen in der Behandlung des Stoffes auf, deren Akzeptanz durch die entsprechenden Gremien der Humboldt-Universität Berlin und des Berliner Senats grundsätzlich problematische Positionen des akademischen Lehr- und Forschungsbetriebs der Gegenwart offenbart. Seine erklärte Absicht besteht vor allem darin, »das berühmte Ziel des Historikers zu erreichen: zu sagen, wie es wirklich war« (Barbara Tuchmann).

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Fritz, Johann Michael (Hg.): Die bewahrende Kraft des Luthertums. Mittelalterliche Kunstwerke in evangelischen Kirchen. 1997. 220 S. 320 gr. ISBN 3-7954-1134-3. Kt. 12,– €*

Dieses Buch lenkt den Blick auf ein erstaunliches Phänomen, das bislang so gut wie gänzlich unbeachtet geblieben ist. Der Untertitel, der für manchen Leser scheinbar Widersprüchliches enthält, macht deutlich, worum es geht: nirgends haben sich so viele Kunstwerke erhalten wie in evangelisch-lutherischen Kirchen.

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Gartz, Jochen: Chemische Kampfstoffe. 2014. 125 S., 48 Abb. 280 gr. ISBN 3-944064-20-8. Gb. 18,– €*

Chemische Kampfstoffe gehören schon seit 3000 Jahren zur Kriegsführung, aber erst durch die Ergebnisse deutscher Chemie mutierten sie – im Ersten Weltkrieg – zu einem effektiven Kampfmittel. Sie wurden und werden von den meisten Staaten geächtet, werden aber durch ihre leichte Herstellung eine Bedrohung bleiben.
Diese umfassende Darstellung führt von der Antike über die Weltkriege, die Vernichtung kurdischer Dörfer im Irak, terroristische Nutzung in Japan, Anthrax- und Rizin-Paranoia und das Golfkriegssyndrom in den Vereinigten Staaten bis in die unmittelbare Gegenwart.
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Gartz, Jochen: Vom griechischen Feuer zum Dynamit. Eine Kulturgeschichte der Explosivstoffe. 2. Aufl. 2014. 4° 176 S. 880 gr. ISBN 3-944064-23-2. Gb. 34,– €*

Ausgehend vom berühmten griechischen Feuer, das die Existenz des byzantinischen Reichs über Jahrhunderte sicherte, führt er uns über das Schwarzpulver, die ersten Feuerwaffen, die Salpeterindustrie bis hin zu pyrotechnischen Entwicklungen. Die Innovationen Alfred Nobels schließlich stellen die Grundlage der modernen Sprengtechnik dar, die im 20. Jahrhundert vielfach abgewandelt und verfeinert wird. Aber auch die Kehrseite der Medaille kommt zur Sprache. So werden etwa spektakuläre Explosionsunfälle geschildert oder der Sprengstoffterrorismus um 1900 mit seinen sehr aktuellen Bezügen.
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Hackländer, Friedrich Wilhelm: Reise in den Orient. 2 Bände in einem Band. 2004. 459 S. 720 gr. ISBN 3-487-12636-2. Gb. 26,– €*

Der Oberstallmeister Wilhelm von Taubenheim erhielt im Jahre 1840 von König Wilhelm I. den Auftrag, im Orient Araberpferde einzukaufen, und bat Hackländer, ihn auf dieser Fahrt zu begleiten. Schon während der Reise, die über Wien, Bukarest, Konstantinopel und Jerusalem bis nach Alexandria führte, veröffentlichten Zeitungen wie das »Morgenblatt« laufend Hackländers aus der Ferne eintreffende Berichte, die beim hiesigen Publikum großes Aufsehen erregten. Die Vielfalt der Ereignisse, wie der Schiffbruch eines Mittelmeerdampfers, der Überfall von Beduinen oder die Erfahrung einer Fata Morgana, schilderte Hackländer mit großer literarischer Kraft.
Den in Buchform 1842 unter dem Titel »Daguerreotypien« erstmalig vorgelegten Reiseerinnerungen war ein so großer Erfolg beschieden, daß Hackländer sie im Jahre 1846 unter dem Titel »Reise in den Orient« in überarbeiteter Form noch einmal veröffentlichte. Auf eindringliche Weise belegen sie, daß die Orientbegeisterung Mitte des 19. Jahrhunderts hierzulande auch breitere Bevölkerungsschichten erreicht hatte. Die Neuausgabe präsentiert den vollständigen Text der Auflage von 1846 in gut lesbarer Antiqua-Schrift.

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Hoetzsch, Otto: Grundzüge der Geschichte Rußlands. 2024. 208 S. 360 gr. ISBN 3-95930-274-6. Gb. 22,– €

Das Werk aus dem Nachlaß des 1946 verstorbenen Autors ist immer noch vorbildlich in seiner Art, denn der Gelehrte, Übersetzer und konservative Politiker verbindet das alte und das neue Rußland mit derselben Empathie und sieht die Kontinuitäten hinter aller Ideologie. Als Erbe Bismarcks sah er im Rapallovertrag 1922 den ersten Schritt in die richtige Richtung: zum Zusammengehn gegen den gemeinsamen Feind im Westen.

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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica curiosa oder Adeliges Land- und Feldleben. 2. Aufl. 1995. 4° 264 S., 18 Abb. 1280 gr. ISBN 3-903000-09-4. Lw. 28,– €*

Hier wird noch einmal die Einheit von Haus, Leben, Arbeit und Natur im Gefüge der Verpflichtungen zu Gott und den Menschen in einer Ganzheit dargestellt, die bald zerbrechen sollte.
Es werden die menschlichen Beziehungen in der Familie und zu den Untertanen, der Wein-, Obst- und Feldbau, der Gartenbau, die Viehzucht, Forstwirtschaft, Weidwerk und viele andere Bereiche dargestellt.

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Jäger, Lorenz: Das Hakenkreuz. Zeichen im Weltbürgerkrieg. Eine Kulturgeschichte. 2006. 247 S. 560 gr. ISBN 3-85418-119-1. Gb. 27,– €*

Lange lag das Hakenkreuz im heraldisch-archäologischen Dämmer, bis es Heinrich Schliemann in Troja wiederfand. Nun begann seine schnelle Karriere: Politisiert wurde es in völkischen Kreisen um 1900, unpolitisch fand es Eingang in die Werbung und als Glückszeichen der letzten Zarin, es bewaffnete sich in den gegenrevolutionären Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg und den mongolischen Kämpfen des Barons von Ungern-Sternberg, bis es vom Nationalsozialismus in der schwarz-weiß-roten Fahne zum Symbol einer rassischen Staatsauffassung gemacht wurde. Es war das neuheidnische Gegenkreuz zum christlichen, es konnte Zeichen der Künstler sein und provokative Blume des Bösen - von Stefan George bis zu Vivienne Westwood und den Sex Pistols, von Rainer Maria Rilke über H.P. Lovecraft und die amerikanischen Hells Angels; bis zu Bildern von Sigmar Polke und Martin Kippenberger reicht seine Wirkungsgeschichte.

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Kalz, Wolf: Die Ideologie des deutschen Sonderwegs. Exkurse zur Zeithistorie. 2. Aufl. 2013. 321 S. 460 gr. ISBN 3-944064-06-2. Kt. 22,– €*

Der Autor stellt die Thematik des angeblichen deutschen Sonderwegs in der Geschichte als Methode einer quasitheologischen »Vergangenheitsbewältigung« in den Rahmen einer vergleichenden europäischen Nationalgeschichte. Anknüpfend an die herrschende geschichtstheoretische Diskussion fordert er für das Sujet der Zeithistorie eine neuerliche Aufklärung und damit deren Historisierung. Dazu konfrontiert der Verfasser das Moral- und Wissenschaftsverständnis der amtierenden Zeithistoriker mit den Prinzipien der klassischen Historiographie, insbesondere mit Leopold v. Rankes Streben nach Objektivität als der obersten Maxime aller Geschichtsschreibung. Das Resultat zielt auf das Selbstverständnis einer Geschichte als Wissenschaft und insoweit auf das Selbstverständnis der deutschen Nation.
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Kalz, Wolf: Ein Deutsches Requiem. Vom Aufstieg Preußens bis zum Niedergang der Republik. 2. Aufl. 2011. 258 S. 320 gr. ISBN 3-926370-46-7. Kt. 22,– €*

Der Verfasser setzt drei Schwerpunkte. Zum einen unterbreitet er historische Facetten zum Aufstieg Preußens und zu seiner Entwicklung hin zum Deutschen Reich; zum anderen thematisiert er das Ende des Reiches – seine territoriale Zerstückelung durch »Versailles« und durch »Potsdam« und die früher oder später erfolgende innere Zerrüttung in den jeweiligen Republiken. Des weiteren führt der Verfasser dem Leser den aktuellen Niedergang der Bundesrepublik vor Augen und befaßt sich eingehend mit der »repräsentativen Demokratie« unserer Tage. Denn so wie deren Exponenten ihre Politik für Deutschland gestalten, vollzieht sich am genuin deutschen Volk das Schicksal seines Untergangs als zu einem nurmehr deutschen Requiem.
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Lübker, Friedrich: Reallexikon des klassischen Altertums. 2007. 1152 S. 1780 gr. ISBN 3-903000-20-5. Gb. 34,– €*

Dieses Lexikon, dessen Geschichte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht und dessen achte, vollständig umgearbeitete Auflage von 1914 hier vorgelegt wird, war über Jahrzehnte zuverlässiger Begleiter für alle, die sich mit dem klassischen Altertum und seinen Randgebieten beschäftigten. Auch heute ist es dank der Breite und Tiefgründigkeit seines Stoffes - die Fülle der Stichwörter reicht von Abacus und Abai über Finanzwesen und Medizin bis Zosimos und Zwölftafelgesetze - und der staunenswerten Akribie der Darstellung ein überaus nützliches Arbeits- und Informationsmittel für alle an der Welt der Antike Interessierten.

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Meier-Stein, Hans: Die Reichsidee 1918-1945. Das mittelalterliche Reich als Idee nationaler Erneuerung. 1997. 512 S. 1026 gr. ISBN 3-926370-70-X. Lw. 58,– €

Es gab bisher keine Arbeit, die sich umfassend mit der Reichsidee als politischer Konzeption, mit ihren kulturellen und ästhetischen Implikationen beschäftigt hat. Die vorliegende Arbeit soll beitragen, diese Lücke zu schließen. Im ersten Kapitel wird zunächst versucht, Reich als dialektischen Begriff zu fassen, weil das Reich gemeinhin als Gegenentwurf zur politischen Realität der Weimarer Republik verstanden wurde. Es lag auf der Hand, die Untersuchungen der Reichsideen im deutschen Nationalimus und im Nationalsozialismus daran anzuschließen. Dem folgt eine Untersuchung über die Vorstellungen vom Reich als deutscher Föderation, wie sie sich am Ende des 19. Jahrhunderts aus der Schule der Romantik heraus entwickelten. Von hier aus wird im Buch eine Brücke geschlagen zum Reichsgedanken im deutschen politischen Katholizismus. Im abschließenden Kapitel geht es darum, die Begründungen des modernen Reichsgedankens mit der mittelalterlichen Tradition zu untersuchen. Schließlich hielt es der Verfasser für geboten, auf die Frage einer möglichen Renaissance des Reichsgedankens in rechtsintellektuellen Publikationen seit den 80er Jahren einzugehen.

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Milzner, Georg: Zwischen Wartburg und Wewelsburg. Deutscher Geist und Nationalsozialismus. Zehn Porträts. 2011. 529 S. 740 gr. ISBN 3-926370-54-8. Gb. 42,– €

In zehn Porträts (Martin Heidegger, Carl Schmitt, Carl Gustav Jung, Ernst Jünger, Josef Weinheber, Gottfried Benn, Leo Weismantel, Agnes Miegel, Lulu von Strauß und Torney, Ina Seidel) beschreibt der Autor Verirrungen gerade der bedeutendsten deutschen Geister und zeigt, wie sich diese in den Dienst des nationalsozialistischen Regimes stellten und sich damit ihrer selbst entfremdeten. Die Wartburg symbolisiert das angestrebte Ideal deutschen Geistes, die Wewelsburg dessen Entartung.
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Peschel, Wolfgang / Wascher, Katja (Hg.): Bayern als Königreich. 25 Postkarten. 2008. 60 S. 120 gr. ISBN 3-9810057-7-5. Kt. 10,– €

25 farbige und schwarz-weiße Postkarten in stabilem Karton mit Klebebindung. Anhand von alten Gemälden und Fotografien ausgewählt von Wolfgang Peschel und Katja Wascher, mit einer Einleitung des Historikers Reinhard Falter auf Deutsch, Englisch, Italienisch und Japanisch. Ein Postkartenbuch mit den schönsten Porträts der Wittelsbacher aus Bayerns königlicher Zeit.

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Roewer, Helmut: Kill the huns - Tötet die Hunnen! Geheimdienste, Propaganda und Subversion hinter den Kulissen des Ersten Weltkrieges. 2014. 504 S., zahlr. Abb. 940 gr. ISBN 3-902732-27-X. Gb. 29,90 €*

Dieses Buch beschreibt eine Reihe von Ereignissen, die in den Ersten Weltkrieg einmündeten und seinen Verlauf entscheidend prägten. Es handelt sich um eine ganze Palette zwischen den Morden von Sarajewo und der Russischen Oktoberrevolution. Alle diese Ereignisse verdanken ihren Ablauf der verdeckten politischen Kriegführung. Hierbei handelt es sich um nichtmilitärische Maßnahmen. Ihr Hauptkennzeichen ist die Heimlichkeit. Diese Art der Kriegführung ist an keinerlei Kriegserklärung gebunden, und es muss nicht einmal ein einziger Schuss abgefeuert werden. Im Gegenteil, die Verantwortlichen neigen dazu, sich dem Publikum mit dem Gesicht des Biedermanns zu präsentieren, denn die Kunst dieser Art der Kriegführung ist es, anderen die Schuld für das Geschehene in die Schuhe zu schieben.

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Romieu, Auguste: Der Cäsarismus. Das rote Gespenst von 1852. Hrsg. von Günter Maschke. 1993. 180 S. 462 gr. ISBN 3-903000-10-8. Gb. 18,– €*

Auguste Romieu (1800-1855) umriß mit diesen Sätzen das Programm des Staatsstreichs von Napoleon III., dessen wichtigster Ideologe er mit der Schrift L'Ère des Césars (1850) werden sollte. Ist der Glaube an die monarchische Legitimität erloschen, vermag nur ein neuer Cäsar, der sich vom Volke als politischer Chef wählen läßt, den Krater der Revolution zu schließen. Die prinzipielle und souveräne Diktatur, nicht mehr die exceptionelle und kommissarische, löst die Herrschaft einer Bourgeoisie ab, die von 1789 bis 1848 mit ihren Ideen die Rebellion nährte, von der sie sich nunmehr tödlich bedroht sieht. Der Organisator der nationalen Einheit, die den Bürgerkrieg verhindert, wird die Armee, die damit zugleich der Garant des Gemeinwohls ist. Romieu demonstriert zugleich, weit über den konkreten Anlaß seines Buches hinaus, die Ohnmacht und Schädlichkeit des Parlamentarismus, findet sich in der zerspaltenen Gesellschaft kein »Ganzes von anerkannten Doktrinen« mehr.

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Scheler, Max: Die Ursachen des Deutschenhasses. Eine nationalpädagogische Erörterung. 2015. 121 S. 220 gr. ISBN 3-944064-37-2. Gb. 18,– €*

»Solange Deutsche Deutsche bleiben, wird niemals der Geist des westlichen Demokratismus und Parlamentarismus bei uns herrschen und niemals werden seine Abarten von Freiheitsidee die unseren sein können; wird niemals auch der gemeinsame Grundglaube dieser in ihren Freiheitsideen sonst so verschiedenen Völker in uns einkehren, daß die Wahrheit und das Gute vor allem und in erster Linie durch die Form des Dialoges möglichst Vieler erreicht werde, das heißt jener parlamentaristischen Streitkunst, welche englische und amerikanische Studenten schon in den Colleges, ja die Kinder in der Schule üben. Immer wird für uns der evangelische Satz gelten: Die Wahrheit (und das Gutsein) wird euch frei machen – nie der umgekehrte: Die Freiheit wird euch zur Wahrheit und zum Guten führen.«
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Schulz, Rainer: Die wahre Bedeutung der deutschen Ortsnamen. Das Ende der Rom- und Slawenlegende. Gesamtdeutsches Ortsnamenbuch. 3. stark erw. Aufl. 2019. 671 S., zahlr. Abb. i. Text, 16 Farbtaf. 980 gr. ISBN 3-903000-07-8. Gb. 40,– €*

Dieses Buch knüpft an die alten Meisterwerke der germanischen Ortsnamenforschung – wie beispielsweise die von Förstemann, Wecus, Prietze oder die Klassiker wie Grimm und Leibnitz – an. Obwohl die heidnischen Germanen ihren christlichen Nachkommen einen Namenschatz von allerhöchstem Wert hinterließen, versteht der Deutsche heute seine eigene Sprache – seine eigenen Namen – nicht mehr. Anhand von etwa 1500 Ortsnamen, davon die Hälfte zwischen Franken und Mecklenburg und an der Ostseeküste entlang bis Ostpreußen – im angeblich ehemaligen Slawenlande – weist der Autor nach, daß wir weder in Ostdeutschland echt slawische noch in Westdeutschland echt römische Orts- oder Flurnamen vorfinden. Nur mit der althochdeutschen-altsächsischen Sprache und zusätzlich nur mit Hilfe unserer germanischen Ursprache können wir die verfälschten Namen wieder zum Leben erwecken. Auf dieser etymologischen Grundlage können wir zudem die Wappen des Uradels verstehen. Hilfreich ist hierbei auch die Kenntnis der Runen und der mittelalterlichen Bilderschrift. Die 3. Auflage wurde um mehr als die Hälfte erweitert.

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Stockar, Gabriele von (Hg.): Das Korsika der Anderen. Glanz der ersten Blicke. 2009. 320 S., 39 Abb. 580 gr. ISBN 3-903000-14-0. Gb. 24,– €*

Dieser Band präsentiert erstmals Beschreibungen dieser »Perle der Inseln« aus 2000 Jahren: Aufzeichnungen ausländischer Entdecker, Forscher, Dichter, Künstler, Militärs, Ethnologen, Historiker, Geographen. Unter den Autoren finden sich Namen wie Jünger, W. G. Sebald, Ungaretti, Maupassant, Friedrich Ratzel, Cioran, Ferdinand Gregorovius, Walter Benjamin …

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Strelow, Heinz-Siegfried: König der Indianer. Das abenteuerliche Leben eines Franzosen in Patagonien. 2014. 140 S. 250 gr. ISBN 3-941094-08-4. Kt. 18,– €*

Im Jahr 1858 brach ein junger französischer Landadliger und Rechtsanwalt nach Chile auf. Sein Name: Orllie Antoine de Tounens. Sein Ziel: Die unbeugsamen Indianerstämme in Araukanien und Patagonien zu einer Nation zu vereinigen und sich als deren König ausrufen zu lassen. In Chile jedoch stieß der weiße König der Indianer auf erbitterten Widerstand. Verhaftet und ausgewiesen, wagte er dennoch die abenteuerliche Rückkehr zu den Indianern im tiefsten Süden der Neuen Welt. Es kam zum Aufstand.
Die spannende Biographie einer romantischen und tragischen Persönlichkeit und zugleich ein Zeitzeugnis aus der Ära Kaiser Napoleons III., der selbst von neuen Reichen und französischen Protektoraten in Mittel- und Südamerika träumte.
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Waldner, Wolfgang: Der preußische Regierungsagent Karl Marx. Wie der Schwager des preußischen Innenministers Ferdinand von Westphalen der berühmte Theoretiker des Sozialismus wurde. 2. erw. Aufl. 2020. 394 S. 580 gr. ISBN 3-95930-231-2. Gb. 24,– €*

Den Kennern der Arbeit politischer Agenten war und ist es kein Geheimnis. Auch ohne den preußischen Innenminister als Schwager würde der Lebenslauf von Marx auf den ersten Blick das Urteil erlauben. Zu viele Kontakte mit wichtigen Zeitgenossen für einen politisierenden Privatmann und zu nachhaltiger Einsatz zum Schaden der Dissidenten für persönlichen Haß und private Rechthaberei. Zu viel Lob in den herrschenden Kreisen für den vorgeblich tiefen Denker und Kritiker des Kapitalismus. Ein Spitzel wird engster Freund des Theologen Bruno Bauer, ist plötzlich Redaktionsleiter der Rheinischen Zeitung in Köln, finanziert vom baldigen Ministerpräsidenten Ludolf Camphausen, der ihn später zur Mitarbeit in seinem Ministerium auffordert. Seine Theorien richteten sich gegen die bekannten Köpfe der frühen Sozialisten. Anfangs unterwanderte Marx mit seinen Kumpanen den Handwerkerbund von Weitling, zuletzt zersetzte er die Erste Internationale. Die Wortführer der Arbeiterbewegung fanden seine Theorien unbrauchbar, erst das von Bismarck initiierte Sozialistengesetz ermöglichte dem Marxismus Einfluß auf die verfolgte Sozialdemokratie. Nach seiner Ankunft in England hatte sich Karl Marx als Mitstreiter des David Urquhart, eines Agenten der britischen Krone, an der Agitation gegen Rußland beteiligt, das die globalen Interessen der Briten bedrohte.

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Weiss, Volkmar: Vorgeschichte und Folgen des arischen Ahnenpasses. Zur Geschichte der Genealogie im 20. Jahrhundert. 2013. 374 S. 710 gr. ISBN 3-944064-11-9. Gb. 48,– €*

Die Vereine der deutschen Genealogen hielten bis 1932 Abstand von antisemitischen Bestrebungen, mit Ausnahme des »Deutschen Roland«. Die ab 1933 vom Staat geforderten Abstammungsnachweise brachten jedoch für die Sippenforscher einen einmaligen Beschäftigungsschub mit sich und ein steigendes Interesse an Familiengeschichte. Am Beispiel der Vereine »Roland« (Dresden), »Deutsche Ahnengemeinschaft« und der »Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig« wird aus den Quellen ein vielschichtiges Bild von geistigem Widerstand oder sachorientierter Arbeit bis hin zum erbärmlichen Mitläufertum gezeichnet. Mit weit über das Jahr 1945 hinausreichenden Folgen.
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Wolters, Friedrich: Vier Reden über das Vaterland. Nachdr. d. Ausg. Breslau 1927. 2012. 170 S. 340 gr. ISBN 3-926370-84-X. Gb. 28,– €*

Die Ausgabe enthält die Reden aus den Jahren 1925 und 1926: »Vom Sinn des Opfertodes für das Vaterland«, »Goethe als Erzieher zum vaterländischen Denken«, »Hölderlin und das Vaterland« und die Rede von 1923 »Der Rhein unser Schicksal« in der erweiterten Fassung aus den mit Walter Elze während des Ruhrwiderstandes veröffentlichten »Stimmen des Rheines«.

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